Das Schreiben, das Buch und ich

Es ist viel passiert, und es ist lange her, seit ich das letzte Mal hier geschrieben habe. Zu den spannendsten Dingen gehörte die Geburt meines dritten Sohnes im November, wie Ihr Euch sicherlich vorstellen könnt. Aber auch die Weltmeisterschaft im Pfeifenlangzeitrauchen, die im Oktober in Köln stattfand, war sehr aufregend für mich. Immerhin führte ich als ein offizieller Schiedsrichter ein strenges Regiment an Tisch 14. Warum – bei so viel Stoff für tolle Blogbeiträge – schreibe ich also erst jetzt, fragt Ihr Euch?

Nun, das ist rasch erklärt. Neben den genannten Ereignissen trieb mich nämlich noch ein weiteres Projekt um, mit dem ich leider zuungunsten von Zungenbrand.de einen Großteil meiner knapp dosierten Freizeit zubrachte: Die Veröffentlichung meines ersten Romans „Wir waren doch Kinder“.

Ich möchte Euch das Buch gerne kurz vorstellen, das mich so lange beschäftigt hat. Und – wer weiß? – vielleicht ist es ja etwas für Euch.

Nun mag der eine oder andere unter Euch sicherlich so etwas denken wie „Das hat doch nun wirklich nichts mit Pfeiferauchen zu tun!“ oder noch deutlicher: „Er will uns doch nur sein Buch verkaufen!“

Ich war immer ehrlich zu Euch, und das bin ich auch jetzt: Ihr habt Recht! Ich will Euch mein Buch verkaufen. Also kauft es gefälligst!

Halt, halt – nicht so schnell. Natürlich war das nur ein kleiner Spaß! Ich freue mich nur über einen Kauf von Euch, wenn Euch das Buch am Ende auch wirklich gefällt. Darum lest am besten erstmal weiter, bevor Ihr zuschlagt. Dann aber dürft Ihr zuschlagen.

Worum geht es also? Nun, da ist Marcel Buchner, der Held des Buches. Auf den ersten Blick läuft alles gut für ihn. Er ist erfolgreicher Wirtschaftsjournalist in New York, hat eine Freundin, die ihn liebt, und sein Leben eigentlich ganz gut in Griff. Doch dann holt ihn ein dunkles Geheimnis aus seiner Vergangenheit wieder ein.

Seine Kindheit verlebte Marcel in einem Dorf westlich von Köln. Als dreizehnjähriger Junge machte er sich gemeinsam mit drei Freunden auf in ein Abenteuer. Sie verbrachten ohne Wissen ihrer Eltern eine Nacht im Wald. Was als ein Jungenstreich begann, endete in einer schrecklichen Tragödie. Denn aus dem Wald kehrten nur drei der vier Jungen wieder nach Hause zurück.

Jetzt – 22 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen – erhält Marcel die Nachricht, dass sein bester Freund von damals im Sterben liegt. Marcel reist nach Deutschland, um dessen letzten Willen zu erfüllen. Was sein bester Freund allerdings von ihm verlangt, ist ungeheuerlich. Marcel muss sich einer längst verwunden geglaubten Vergangenheit stellen und wird in einen Abgrund zwischen Leben und Tod gestoßen.

„Wir waren doch Kinder“ ist ein Roman über das Erwachsenwerden, über Freundschaft und über das Geheimnis des Lebens. Spannend, lustig, aber auch traurig – so wie das Leben selbst eben. Dergestalt jedenfalls habe ich mein Buch im Klappentext beschrieben. Und ich finde, das trifft es auch ganz gut. Wer einen Kriminalroman mit Polizisten, viel Geballer und Verfolgungsjagden erwartet oder auf einen Menschen fressenden Psychopathen hofft, der wird sicherlich nicht fündig werden. Dessen ungeachtet habe ich mich darum bemüht, von Beginn an Spannung aufzubauen, und wer ein Freund des Unheimlichen ist, der kommt bei meinem Mystery Roman sicherlich auf seine Kosten.

Ich habe mich übrigens für eine Veröffentlichung über das Autorenprogramm von Amazon entschlossen, Kindle Direct Publishing heißt es. Und aller Kritik und deren sporadischen Berechtigung an Amazon zum Trotz, finde ich es wirklich brillant, dass ein Weltkonzern vom Zuschnitt Amazons Autoren, wie mir, die kein reißerisches, sondern ein gutes Buch schreiben wollen, eine Veröffentlichung ermöglicht. Meine persönliche Autorenseite findet Ihr übrigens hier. Schaut mal rein und sagt mir, ob Ihr das Foto wieder erkennt!

Sollte Euch die Buchbeschreibung gefallen haben, könnt Ihr hier mal reinlesen und es natürlich auch erwerben. Ach ja: Es handelt sich um ein so genanntes eBook. Ihr könnt es mit dem Kndle von Amazon lesen. Oder Ihr ladet Euch die gratis App für Euer iPhone, iPad, Samsung oder was auch immer Ihr habt, herunter. Dann könnt Ihr Euch das Buch auf der Amazon Website kaufen und direkt auf Euer Gerät schicken lassen.

Zum Schluss bleibt mir nur noch Euch zu versichern: Mein Buch ist absolut pfeifentauglich! Es ist ein gutes Buch, das zu einer guten Pfeife passt. Es muss auch nicht unbedingt eine Lesepfeife sein, würde ich sagen.

Gin Fritz bitte!

Als ich vor ungefähr zwei oder drei Wochen ein Paket erhielt, geschah etwas Seltsames. Ich traf eine Entscheidung. Bevor ich dazu komme, lasst mich Euch aber kurz etwas zum Inhalt des Pakets erzählen. Denn er war der Grund für alles, was dann folgte.

In dem Paket befanden sich eine Flasche des Windspiel Gins, den die Firma Eifelton aus Daun unlängst in den Markt eingeführt hat, das passende Windspiel Tonic Water und eine kleine Schachtel der ebenfalls neuen Windspiel Gin-Pralinen.

Das Bankgeheimnis

Es gibt keine Wahrheit, glaube ich, die öfter ausgesprochen wird als der Satz vom Weg, der das Ziel sei. Aber gerade dadurch ist sie ein wenig zur Banalität verkümmert. Jedenfalls ist das mein Eindruck. Wir tun immer so als hätten wir sie verstanden. Die Wahrheit aber ist: Wir verstehen nichts.

Meine Lieblingsbank auf Ibiza

Außer Atem hecheln wir von Ziel zu Ziel. Wir wollen dieses erreichen, freuen uns auf jenes Ereignis und wünschen es uns besser heute als morgen herbei. Dabei haben wir verlernt, den Augenblick um seiner selbst willen zu lieben. Wir sehen ihn immer nur im Licht unserer Ziele.

Wenn eine Liebe stirbt …

„Dies ist das Geheimnis der Liebe“, hat der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling einmal gesagt, „daß sie solche verbinde, deren jedes für sich sein könnte und doch nichts ist und sein kann ohne das andere.“ Was Schelling ungefähr gemeint hat, ist die Tatsache, dass wirkliche Liebe nur dann besteht, wenn der Liebende das geliebte Wesen in seiner Eigenheit akzeptiert und nicht kontrollieren will. Zugleich formt die Liebe eine Art gemeinsames Wesen der Liebenden, das zu nichts wird, wenn die Verbindung zwischen ihnen aufhört zu existieren. Schelling hat diese Ansicht 1809 vertreten: Das ist lange her und trotzdem gilt sie immer noch, finde ich. Jede Liebesbeziehung stirbt, wenn der eine den anderen unterwerfen will oder sobald einer nur noch sein eigenes Ding macht. Letzteres Phänomen hat eines der schönsten Liebespaare unserer Zeit getrennt.

In eigener Sache – oder so ähnlich

Eigentlich wollte ich heute mein zweites Jahr als Blogger Revue passieren lassen. Ich wollte davon erzählen, wie ich im ersten Jahr meine Identität als Genussraucher, im zweiten Jahr die wunderbare Vielfalt des Tabaks entdeckt und ganz fantastische Menschen aus der Pfeifenbranche kennen gelernt habe. Dann wollte ich noch einige Höhepunkte aus meinen bislang 69 Blogbeiträgen präsentieren, stolz berichten, dass Zungenbrand.de inzwischen zwischen 300 und 700 Pageviews am Tag hat, und fertig. Wie gesagt, das war der Plan. Aber dann ist alles ganz anders gekommen.

Eine Geliebte zur Pfeife

Uns Pfeifenrauchern sagt man mitunter nach, dass wir gerne gegen den Strom schwimmen. Manchmal auch, dass wir ein wenig schrullig sind. Gegen den Strom der jüngsten Medienberichterstattung möchte ich aus gegebenem Anlass jetzt im Kraulstil schwimmen. Allerdings hege ich die geheime Hoffnung, dass das nichts mit Schrulligkeit, sondern mit gesundem Menschenverstand zu tun hat. Aber ich kann mich natürlich auch irren.

Mehr als nur eine Nummer

Wieder ausgegraben: meine erste Pfeife, in der ich als ersten Tabak die 137 geraucht habe

Kennt Ihr das auch: unvermittelt nehmt Ihr einen bestimmten Geruch wahr, und plötzlich ist da so ein Gefühl? Das Gefühl kennen nicht nur Pfeifenraucher. Ich meine das Gefühl, wenn ein Geruch so intensiv angenehm ist, dass einem ein wohliger Schauer den Rücken hinunter läuft. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es oft gar nicht die Intensität des Geruchs, die uns so fesselt. Es ist eher so etwas wie die Bedeutung, nicht wahr? Keine konkrete Bedeutung. Mehr eine unscharfe Erinnerung an irgendetwas, das lange her ist und jetzt plötzlich in diesem Geruch irgendwie wieder da ist. Der Geruch ist wie der Vorbote einer Bedeutung und kriecht uns deshalb als Schauer den Rücken hinunter.

Weise oder verdammt?

Wir Pfeifenraucher sind anders. Irgendwie besonders, nicht wahr? Ja, seien wir ehrlich, wir sind skurriler aber auch weiser als der Rest der Menschheit. So oder so ähnlich könnte man ein gängiges Vorurteil zusammenfassen, das bei nicht Pfeife rauchenden Menschen weit verbreitet ist. Und wenn wir Pfeifenraucher tief in die Abgründe unserer besonderen, skurrilen und weisen Seele hinabblicken, stellen wir plötzlich fest: Wir genießen dieses Vorurteil. Wer wäre nicht gerne etwas Besonderes? Und wir kokettieren mit diesem Vorurteil – wenn wir es auch nicht wirklich ernst nehmen.

Geschäftsgebaren

Am Donnerstag erreichte mich ein lang erwartetes Paket aus den USA. Ich hatte mir wieder einmal neuen Tabak von Cornell & Diehl bestellt. Mit dabei ein Tabak namens „Easy Times“, eine Mischung aus rotem Virginia, Latakia und 20 Jahre altem Kentucky Burley. Im Klappentext des Tabaks wird er mit folgenden Worten beschrieben:

„A blend that hearkens back to porch settin’ and checkers playin’. Red Virginia is combined with dark fired Kentucky Burley and a bit of Latakia for a classic, laid back American English mixture.”

Geist der Vergangenheit

Sicherlich kennt Ihr den wunderbaren Film „Die fabelhafte Welt der Amelie“. Amelie, die Protagonistin, beschert ihren Freunden und Verwandten einzigartige Momente, die deren Leben verändern. In die Welt der Beschenkten tritt plötzlich ein Ereignis, das ihr Leben wieder geheimnisvoll macht und ihnen das Gefühl gibt, das Schicksal agiere ein einziges Mal wie ein gütiger Gott.

Was sie alle nicht wissen, ist, dass ihnen nicht ein gütiger Gott gewogen ist, sondern Amelie ihnen eine Freude macht. So etwa schickt sie den Gartenzwerg ihres Vaters ohne dessen Wissen mit ihrer Freundin, einer Flugbegleiterin, in die weite Welt hinaus. Der Vater erhält Reisebilder seines Gartenzwergs aus den verschiedensten Ländern, was ihn schließlich dazu bewegt die Enge seines eigenen Lebens zu durchbrechen und selbst auf Reisen zu gehen.