Mehr als nur eine Nummer

Wieder ausgegraben: meine erste Pfeife, in der ich als ersten Tabak die 137 geraucht habe

Kennt Ihr das auch: unvermittelt nehmt Ihr einen bestimmten Geruch wahr, und plötzlich ist da so ein Gefühl? Das Gefühl kennen nicht nur Pfeifenraucher. Ich meine das Gefühl, wenn ein Geruch so intensiv angenehm ist, dass einem ein wohliger Schauer den Rücken hinunter läuft. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es oft gar nicht die Intensität des Geruchs, die uns so fesselt. Es ist eher so etwas wie die Bedeutung, nicht wahr? Keine konkrete Bedeutung. Mehr eine unscharfe Erinnerung an irgendetwas, das lange her ist und jetzt plötzlich in diesem Geruch irgendwie wieder da ist. Der Geruch ist wie der Vorbote einer Bedeutung und kriecht uns deshalb als Schauer den Rücken hinunter.

Einrauchen – von alten Geschichten, neuen Mythen und Teamwork

Nun ist es also soweit: Das neue Jahr hat begonnen, das alte Jahr ist vorüber. Neujahr fühlt sich irgendwie immer an wie ein Neuanfang, nicht wahr? Es ist die Zeit vergangenes Übel zurückzulassen, um aufzubrechen zu einer Reise hin zu neuen Ufern. Wo diese Ufer liegen und was uns dort erwartet, ist freilich noch ungewiss. Aber in den ersten Tagen des neuen Jahres stört uns das nicht. Wir sind zuversichtlich, die Zukunft ist ein Freund, der uns eingeladen hat. Sie wartet auf uns wie ein weißes Blatt Papier auf einen Autor oder eine noch ungerauchte Pfeife auf einen Raucher.Nun ist es aber so, dass uns auch die Vergangenheit immer und immer wieder einlädt. Sie macht sich in der Erinnerung recht hübsch zurecht und wirkt dabei oft viel attraktiver und geheimnisvoller als sie de facto ist. Das allerdings erkennen wir erst, wenn wir ihre Einladung zuungunsten der Zukunft annehmen.

Zimt im Getriebe

Alles im Leben hat einen Wehrmutstropfen. Ist das einmal nicht der Fall, solltet Ihr skeptisch werden. Entweder Ihr habt ihn noch nicht erkannt. In diesem Fall steht eine unangenehme Überraschung bevor. Oder die Sache hat tatsächlich keinen Haken. In diesem Fall indessen genießt die Zeit, die Euch bleibt. Denn eine Sache, die keinen Haken hat, wird schnell langweilig.

Weise, weise, nicht wahr? Nun ja, vermutlich klingt es eher ziemlich neunmalklug, oder? Ob weise oder neunmalklug, jedenfalls versuche ich mir mit diesem Gedanken gerade mein Pfeifen-Weihnachten zu beschönigen. Die Sache ist nämlich die: Ich bin ein absoluter Weihnachtsfan. Ich liebe es, wenn es mit jedem Tag im Dezember besinnlicher wird, bis dann die Zeit selbst in den Tagen „zwischen den Jahren“ fast still zu stehen scheint. Leider hatte ich schon immer auch ein kleines
Problem mit Weihnachten: Zimt.

Das Wählen von Pfeifen und Politikern

Es kommt nicht selten vor, dass mich eine unsichtbare Macht in der einen oder anderen Mittagspause zum Kölner Neumarkt zieht. Wie zufällig schlendre ich dann bei meinem Lieblingspfeifengeschäft in der Hahnenstraße vorbei. Und gerade, wenn ich fast vorüber gegangen bin, greift die geheimnisvolle Macht wieder nach mir und zieht mich hinein ins Haus der 10.000 Pfeifen von Peter Heinrichs. Und dann stehe ich dort und lasse mich inspirieren.

Noch Fragen?

Die unterschiedliche Geschwindigkeit der Zeit

Die Zeit - laut unserer Uhr vergeht sie für alle gleichschnell. Aber ist die abgelesene Zeit auch die wirkliche Zeit?

Könnt Ihr Euch noch erinnern? Wir waren noch Kinder. Es war der erste Tag der Sommerferien. Mein Gott, sechs endlose Wochen ohne Schule hatten wir vor uns. Wochen absoluter Freiheit. Das nächste Schuljahr schien ein halbes Leben entfernt. Vielleicht sogar noch weiter.

Oder denkt mal daran, wie es war, als Ihr am ersten Dezember ein Türchen im Adventskalender geöffnet hattet. Diese 23 Tage bis Weihanachten erscheinen Euch ganz bestimmt auch wie eine Ewigkeit. Jedenfalls ging es mir so, als ich ein Kind war.

Ein Jahr Zungenbrand

Ich beim Ausbrüten eines neuen Artikels.

Es gibt nichts, das so schnell vergeht wie die Zeit. Jetzt ist es schon ein Jahr her, seitdem ich mein Pfeifenraucherblog ins Leben gerufen habe. Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen, da mein lieber Freund und Ex-Kollege Peter Manderfeld von Übergrün mich ermutigte und – als ich nicht schnell genug agierte – geradezu bedrängte, endlich ein Pfeifenraucherblog ins Leben zu rufen. Nun ja – vor einem Jahr, im April 2012 war es dann so weit. Und jetzt will ich zurückzublicken auf das vergangene Jahr.

Der Kohlhase war da

Es ist Ostern. Dieses Jahr habe ich mich entschlossen, mir etwas Besonderes zu gönnen. Nichts Großes. Keine neue Pfeife aus Gold oder so etwas. Nein, nein, eher etwas Kleines aber Feines.

Also ging ich letzte Woche zu Pfeifen Heinrichs, um mich inspirieren zu lassen. Nach einem kleinen Plausch mit Peter Heinrichs wurde ich dann fündig. Ich kaufte mir den Ostertabak von Kohlhase & Kopp.

Das war insofern etwas Besonderes als mir die oft recht stark aromatisierten Tabake von K & K in aller Regel ein wenig zu süß riechen und schmecken. Aber ich wollte etwas Besonderes für die Ostertage. Also ließ ich mich inspirieren, kaufte den Tabak und nahm ihn mit zu meinen Schwiegereltern, wo wir uns bis zum Ostersonntag einquartiert hatten.

Der Clubabend

Pfeifenfeuerzeug mit dem Logo des 1. Kölner Pfeifenclubs

Es ist jetzt schon etwas mehr als zwei Wochen her. Es war Freitag, der 8. März, und wenn ich mich richtig erinnere, regnete es. Es war etwas wärmer als in diesen Tagen. Und ich weiß noch, dass ich dachte, es werde endlich Frühling. Nun, so kann man sich irren. Seit Tagen ist es wieder eiskalt. Es ist wie mit dieser Supergrippe, die Deutschland gerade heimsucht: Auch der Winter will und will nicht enden. Aber das ist ein anderes Thema.

Nachricht von Dan

Am Donnerstag habe ich eine E-Mail erhalten, die mich besonders gefreut hat. Daniel Hildebrandt hat mir aus Hawaii geschrieben. Vielleicht erinnert Ihr Euch: Letztes Jahr im Sommer hat mir Daniel hier erzählt, dass er seinen Traum von einem Leben auf Hawaii wahrmachen will. Damals hatte er seine Pfeife auf der Insel am anderen Ende der Welt gelassen. Sich selbst und seinem Freund Steve, der bereits auf Hawaii lebte, hatte er geschworen: „Die nächste Pfeife rauchen wir hier gemeinsam – und zwar erst dann, wenn ich ausgewandert bin.“

Die Gretchenfrage

Ohne Zweifel hat die Welt in den letzten Jahren an Geschwindigkeit zugelegt. Durch das Internet ist der Informationsfluss um ein Vielfaches schneller geworden als noch vor 20 Jahren. Einerseits macht das vieles einfacher. Andererseits müssen wir deshalb auch viel, viel schneller auf viel, viel mehr Informationen reagieren. Die „Dynaxität“ – eine unheilvolle Allianz der beiden Worte „Dynamik“ und „Komplexität“ – hat zugenommen und prägt das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Es ist ein Lebensgefühl, das kaum noch Raum kennt für die Dinge im Leben, die Zeit kosten ohne einen direkten Nutzen zu erzeugen. Für so etwas wie Pfeiferauchen ist eigentlich kein Platz mehr in dieser Welt.