Daniel Hildebrandt hat im Online-Marketing Karriere gemacht. Der 33jährige ist Leiter Immobilienmarkt & Automarkt beim Vermarkter Kalaydo. Auch privat läuft bei dem Königsdorfer, der sich eher als Kölner denn als Frechener empfindet, eigentlich alles rund. Wenn da nicht dieser Traum wäre. Dieser Traum von einem Leben am anderen Ende der Welt. Daniel ist seit ungefähr 20 Jahren ein sehr guter Freund von mir. Letztes Wochenende hat er mir von seinem Traum erzählt und davon, wie seine erste Pfeife zum Symbol der Erfüllung dieses Traums wurde.
Daniel, du wirst Deutschland verlassen. Wo geht es hin?
Ich werde noch dieses Jahr nach Hawaii auswandern.
Ich kann mich erinnern, dass du oft davon gesprochen hast, eines Tages für immer nach Hawaii zu gehen. Wie entschlossen bist du, die Sache durchzuziehen?
Mein Job ist gekündigt, die Visa sind in Arbeit und meine Pfeife wartet dort auf mich.
Mit dir habe ich vor ungefähr anderthalb Jahren meine erste Pfeife geraucht. Wie bist du selbst zum Pfeiferauchen gekommen?
Ich denke, das habe ich meinem Dad zu verdanken. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich mit Indianerbräuchen und dem Schamanismus. Schon mehrfach hat er Reservoirs in Amerika besucht. Und einige Bräuche hat er selbst übernommen. Wie zum Beispiel das Rauchen des Calumets, also der so genannten Friedenspfeife. Oft wenn ich ihn besucht habe, haben wir nach dem Essen gemeinsam eine Pfeife geraucht.
Und so bist du zum Pfeifenraucher geworden.
Jein. Das waren meine ersten Kontakte mit Pfeifen. Eine eigene Pfeife habe ich mir erst später zugelegt.
Wie kam es dazu?
2004 hatte ich die Gelegenheit, ein Semester an der Hawaii Pacific University in Honolulu zu studieren. Während meiner Zeit auf Hawaii habe ich Steve kennen gelernt, und wir sind gute Freunde geworden. Die Freundschaft hält bis heute. Immer, wenn ich auf Hawaii bin, besuche ich ihn. Mein Vater, der wie ich öfter auf Hawaii ist, hat Steve ebenfalls einen Besuch abgestattet und ihn für das Pfeiferauchen begeistert. Als ich Steve dann vor einigen Jahren traf, hatte er sich – inspiriert von meinem Dad – eine eigene Pfeife zugelegt. Wir haben dann oft abends vor dem Haus gesessen, etwas geredet und dabei ein Pfeifchen geraucht. Na ja, und als ich dann wieder in Deutschland war, hat es zunächst einige Monate gedauert. Dann überkam mich das Fernweh nach Hawaii und ich beschloss, mir eine eigene Pfeife zu kaufen – ich wollte mir sozusagen das Hawaii-Feeling nach Hause holen.
Hat das geklappt?
Irgendwie schon. Ich habe mir dann in Köln das Anfängerset von Pfeifen Heinrichs gekauft und los ging’s mit einer Prince-Pfeife von Stanwell.
Hast du sie noch?
Steve hat sie.
Steve?
Ja. Als ich letzten Dezember auf Hawaii war, hatte ich natürlich auch meine Pfeife dabei. Wir saßen eines Abends wieder beisammen. Ich sah der Sonne zu, wie sie langsam im Pazifik versank, und da reichte es mir. Ich gab Steve meine Pfeife und schwor ihm: die nächste Pfeife rauchen wir hier gemeinsam – und zwar erst dann, wenn ich ausgewandert bin.
Zurück in Deutschland, hast du dann Nägel mit Köpfen gemacht.
Ganz genau. Ich habe alles Notwendige in die Wege geleitet. Noch dieses Jahr geht es endlich los.
Hast du keine Angst davor, Deutschland für immer den Rücken zu kehren. Ich meine, du wanderst ja nicht gerade nach Holland aus. Mal eben zurück in die Heimat zu kommen ist eher schwierig, wenn man am anderen Ende der Erde lebt.
Stimmt. Ich glaube, dass ich Deutschland und viele Menschen, die mir wichtig sind, vermissen werde. Andererseits weiß ich aber auch, dass ich es ewig bereuen würde, wenn ich mein Glück nicht versuchen würde.
Was sagt Steve zu deinen Plänen?
Steve sagt: „Sobald du da bist, ist Tabak da, und die Pfeifen sind gestopft.“
Vielen Dank, Daniel! Ich wünsche dir viel Glück.
Vielen Dank für das interessnte Interview! LG Tobias
Freut mich, Tobias! Vielen Dank für Deinen Kommentar!
Beste Grüße,
Patrick